Kalvarienbergkapelle Oberwesel | © Harald Hartusch

Kalvarienbergkapelle

55430 Oberwesel

Die Kalvarienbergkapelle steht am Ende des Kreuzweges, welcher über 14 Stationen verfügt.



Kalvarienbergkapelle
Die Kalvarienbergkapelle steht am Ende des Kreuzweges, welcher über 14 Stationen verfügt.

Bei der Kalvarienbergkapelle handelt es sich um eine schlichte neugotische Kapelle, die aus unverputzten Schieferbruchsteinen besteht. Der Bau der Kalvarienbergkapelle, basiert auf dem Wunsch des Trierer Erzbischofs Josef von Hommern. Seinen Wunsch äußerte er 1835 und zwischen 1843-1845 wurde die Kalvarienbergkapelle errichtet. Dieser Neubau wurde von Oberweseler Einwohnern gestiftet. 
Bei der Kapelle handelt es sich um einen fast quadratischen bis längsrechteckigen Saalbau mit plattem Schluss. Die Kapelle ist 6,8 Meter lang, 5,5 Meter breit und 6,5 Meter hoch. 

Nicht nur von außen, sondern auch von innen ist die Kapelle unverputzt. Sie verfügt über eine weiße Holzdecke und ein Satteldach aus Schiefer. Auf dem flachen Giebel befindet sich ein offener Glockenturm mit einem aufgesetzten schmiedeeisernen Kreuz. Wichtige Architekturteile an der Außenfassade wurden durch Sandstein hervorgehoben. 
An der Ostseite, die durch Ecklisenen (hervortretende Verstärkung der Wand) eingefasst ist, befindet sich der Eingang der Kapelle. Das Spitzbogenportal, welches die Eingangstür umgibt, verfügt über einen abgeschrägten Sockel. Oberhalb sowie rechts und links des Eingangsportals lassen sich rechteckige Fenster mit Spitzbogenblenden ausmachen. Erreicht wird der Eingang durch eine vierstufige Schiefertreppe. 

An den Seitenwänden im Süden und Norden lassen sich neben flachen Strebepfeilern ebenfalls zweibahnige Lanzettenfenster ausmachen. In der Mitte der Fassade wurde je ein Fenster eingelassen, sodass die Kapelle insgesamt über fünf Fenster verfügt. Von Innen sind die Fenster schlicht gehalten und lediglich mit einer spitzbogigen Laibung versehen. 
Im Inneren der Kapelle ist zur Aufbewahrung der Sakramente an der Nordwand eine spitzbogenartige Nische eingelassen. 
Der aus dem Jahr 1844 stammende Altar befindet sich an der Westwand der Kapelle. Er verfügt über eine unterkehlte Mensa. Auf dem Antependium (Ölgemälde auf einer Leinwand) wird das Lamm Gottes dargestellt. Dies ist typisch für den Barock. 
Als weitere Besonderheit lässt sich an der Westwand ein Teil einer Kreuzigungsgruppe ausmachen. Hier sollen neben Christus zwei Schächer am Kreuz in Holz gefasst dargestellt werden. Neben Jesus Christus lassen sich zwei Gipsfiguren auf einem Podest ausmachen. 

Der Kalvarienberg ist von der Kapelle aus über eine dreiundzwanzigstufige Schieferbruchsteintreppe zu erreichen. Jährlich findet eine Prozession entlang der 14 Stationen des Kreuzweges zur Kalvarienbergkapelle statt. Diese Prozession katholischer Christen auf den Kalvarienberg bzw. die Hardt hinauf lässt sich bis ins Jahr 1728 zurückverfolgen. Vor der Kalvarienbergkapelle stand an dieser Stelle vermutlich eine andere Kapelle, zu der jedoch keine überlieferten Informationen existieren.

(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)
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