Minoritenkloster  | © Kulturstiftung Hütte Oberwesel

Fortentwicklung Lebenswelt Minoritenkloster

 

1242 wird das Franziskanerkloster in Oberwesel gegründet. Um 1280 beginnen die Mönche mit dem Bau einer Kirche im gotischen Stil. Bei der Spaltung des Ordens um 1500 schließen sich die Oberweseler Franziskaner den Minoriten an. Infolge der Reformation kommt das Klosterleben allerdings bald zum Erliegen.

Eine zweite Blüte erlebt das Kloster in der Barockzeit. Die Gebäude werden renoviert oder neu aufgebaut. Mit der Säkularisation 1802 kommt das endgültige Aus, das Kloster wird aufgelöst. Bis 1836 finden jedoch Gottesdienste in der Kirche statt. Bei einem Stadtbrand 1836 wird das gesamte Kloster zerstört und arme Oberweseler Bürger lassen sich in den Ruinen nieder. Ein außergewöhnliches Wohnviertel entsteht, das bis heute seinen Charme nicht verloren hat. Der barocke Kreuzgang des ehemaligen Minoritenklosters wurde erst durch den Rückbau der Wohngebäude aus dem 19. und 20. Jahrhundert wieder sichtbar. Die freigelegte Bausubstanz ist Beleg für die Blütezeit des Klosters im 17. Jahrhundert. Die Architektur des Kreuzgangs, Fundstücke und Zeugnisse bürgerlichen Lebens in einem ungewöhnlichen Wohnviertel zeigen anschaulich die wechselvolle Geschichte des Klosters.

Durch das LEADER-Vorhaben „Fortentwicklung der Lebenswelt Minoritenkloster“ wird die weitere Freistellung der Klosterkirche des Minoritenklosters Oberwesel durch den Rückbau störender Bauelemente fortgeführt. Gleichzeitig wird eine visuelle Animation der Klosterkirche und digitale Vermittlung der Klostergeschichte an einem der vermutlich ältesten Siedlungsorte im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal ein neues Bildungsangebot schaffen. Der Bau einer Service-Box als Infrastrukturmaßnahme im Klostergarten erweitertet die Nutzungsmöglichkeiten des Minoritenklosters für verschiedene Veranstaltungen.

 

Die LAG Welterbe Oberes Mittelrheintal hat das Projekt im 9. Aufruf mit 30 Punkten bewertet und für eine Förderung in Höhe von 50% qualifiziert. Damit stehen 91.361,15 € an ELER-Mitteln und 30.453,72 € an Landesmitteln zur Verfügung.

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