Trockenmauerbau in Rüdesheim | © Norbert Sehmer, Hochschule Geisenheim

14.11.2022 - Kooperations-Projekt mit Hochschule Geisenheim baut Trockenmauern im Welterbe Oberes Mittelrheintal

In einer Kooperation zwischen der Hochschule Geisenheim, dem Forstamt Rüdesheim und dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal wurde gemeinsam im sogenannten „Krähennest“, einer alten Weinterrassenlage unterhalb des Niederwalddenkmals in Rüdesheim, mit Studierenden eine historische Trockenmauer aufgebaut.

 

Zehn Studierende aus den Studiengängen Landschaftsarchitektur, Weinbau und Önologie der Hochschule Geisenheim haben in Rüdesheim vom 4. bis 6. November 2022 in einer alten Weinbergslage, dem sogenannten Krähennest, die als Lehrweinberg zur Hochschule gehört, die Technik des Baus von Trockenmauern erlernt und eine alte Trockenmauer wiederaufgebaut. Im Mittelpunkt standen dabei der Erhalt der Kulturlandschaft, die Vermittlung und Sensibilisierung für die alte Handwerkstechnik des Trockenmauerbaus sowie ein Beitrag zum Naturschutz. Das Krähennest ist einer der letzten alten Terrassenlagen in den Rüdesheimer Weinbergen und somit ein Zeugnis der alten, traditionellen Kulturlandschaft des Mittelrheintals.

Die Hochschule Geisenheim, vor den Toren des Welterbes gelegen, ist ein wichtiger Partner für den Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal. In verschiedenen Projekten findet bereits ein fachlicher Austausch statt, um einen Transfer von Theorie und Forschung zur Praxis zu ermöglichen. Ganz konkret wurde nun eine alte Weinbergsmauer im Rahmen eines dreitägigen Seminarangebotes durch die Studierenden und unter Leitung des Winzers Helge Ehrmann aus Obernhof an der Lahn wiedererrichtet. „Das UNESCO Welterbe ist nicht nur für den Tourismus ein wichtiges Siegel, sondern verpflichtet auch zu Erhalt und Entwicklung der einzigartigen Kulturlandschaft. Gleichzeitig sind Welterbestätten auch Bildungsorte für jüngere Generationen. Diese beiden Aspekte verbinden wir mit diesem Vorhaben“, so Welterbe-Dezernent Hansjörg Bathke (Rheingau-Taunus-Kreis), der sich vor Ort von den Arbeiten überzeugte. Einen besonderen Dank richtete Bathke an das Forstamt Rüdesheim, welches Mittel des Landes Hessen für Naturschutzmaßnahmen im Welterbe für das Vorhaben bereitstellte und damit die Umsetzung erst möglich machte.

Mit großer Begeisterung wurden mehrere Tonnen Steine durch die Studierenden bewegt und eine zusammengefallene Lücke einer größeren Trockenmauer wieder geschlossen. Bei den angehenden Winzern und Landschaftsarchitekten wurde durch den Kurs die Begeisterung für den Erhalt der alten Mauern geweckt. Ein regelmäßiges Kursangebot ist daher für die Folgejahre vorgesehen und soll die Kooperation zwischen den Partnern langfristig als ein Baustein stärken.

 

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Trockenmauerbau in Rüdesheim | © Norbert Sehmer, Hochschule Geisenheim
Trockenmauerbau in Rüdesheim | © Norbert Sehmer, Hochschule Geisenheim